Nach einer sehr lauten, ruckeligen Nacht im Chapa Express Train kamen wir gegen 6 Uhr in Lao Cai an. Als Schichtdienstler kann man glücklicherweise fast überall schlafen, so dass ich verhältnismäßig erholt war. Der arme Max hatte da, insbesondere unter dem 1,80 m großen Bett, deutlich mehr zu leiden. Vom Bahnhof aus bestellten wir uns dann ein Grab-Taxi (quasi Uber in Südostasien), welches uns in die Berge nach Sa Pa bringen sollte. Stetig ging es höher und höher, bis plötzlich alles in den Wolken verschwand. Die grünen Felder und Wälder im Nebel sahen aus wie aus einem Märchen entsprungen. Man rechnete schon förmlich damit, hinter der nächsten Kurve auf einen Drachen zu treffen. Als wir dann die Wolkendecke durchbrachen, tauchte die Sonne alles in ein warm goldenes Licht.

Bereits auf dem Weg nach oben konnten wir ein paar Bewohner der Bergdörfer beobachten. So sahen wir einige Rote Dao und Horden von Kindern, die sich scheinbar bergab auf den Weg zur Schule machten. Oben auf dem Berg angekommen, verließen wir irgendwann die befestigte Straße und wackelten mit dem kleinen Hundai mitten durch die Reisfelder. Natürlich wurden wir auch hier noch vereinzelt links und rechts von Motorrollern überholt.

Dank oder vielleicht auch trotz der Fahrkünste unseres Taxifahrers kamen wir nach ca. 1,5 h an unserer Unterkunft, der Maison de Lao Chai, an. Diese ist mitten in den Reisfeldern gelegen. Was schon auf der Fahrt nach oben auffiel, war der unglaublich heimelige Duft von Holzfeuern in den Kaminen, vermischt mit  diversesten exotischen Pflanzen. Die Ruhe nur durchbrochen vom lauten Zirpen der Grillen und Vogelgezwitscher.

Zunächst einmal konnten wir mit herrlicher Aussicht im freien frühstücken. Mit Fortschreiten des Morgens wurde es auch zunehmend sonniger und wärmer. Da wir unser Zimmer erst gegen Mittag beziehen konnten, entspannten wir noch auf der Frühstücksterasse.

Als wir unser Zimmer gegen 11:30 Uhr endlich beziehen konnten, musste mindestens einer von uns erstmal ein sehr großes Bedürfnis befriedigen: So wurde kurzerhand die Reisewaschmaschine ausgepackt und erstmal gewaschen. Natürlich wurden die Sachen danach auch fein säuberlich auf der mitgebrachten Wäscheleine aufgehangen. Mr. Go-Go Gadget eben. Anschließend gab es dann auch endlich die langersehnte (und dringend benötigte) Dusche mit tollem Blick auf die Reisterassen. Das ganz Ambiente hat schon etwas Paradiesisches 😍.

Nach einem kleinen Mittagsschläfchen, um die Defizite der Nacht nachzuholen, setzten wir uns entspannt auf unseren traumhaften Balkon. Zwischenzeitlich war es sehr windig geworden und mitunter brauste und sauste es nur so durch das enge Tal. Die Temperatur war dazu sehr angenehm. Als sich unser altbekanntes Hüngerken zu Wort meldete, machten wir uns an den steilen Aufstieg zum unterkunftseigenen Restaurant, wo wir neben der tollen Aussicht ein leckeres Essen genossen.

Zufrieden und gut gesättigt ging es zurück auf unseren Balkon, wo wir den Abend ruhig und entspannt ausklingen ließen. Begleitet uns morgen in aller Frühe auf eine ca. 15 km lange Wanderung durch die traumhafte Natur von Sa Pa 😍.

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