Heute morgen verstauten wir nach dem Frühstück wieder alles für die Weiterreise.
Tagesziel: Las Vegas in der Wüste von Nevada. Relativ zügig verließen wir bei strahlend blauem Himmel die urbane Region um Los Angeles und folgten dem Highway durch zunehmend größere Berge und eine immer trockenere Landschaft.

Als ersten Zwischenstopp steuerten wir spontan den großen Silverwood Lake an, welcher in 1000 m Höhe in den San Bernardino Mountains gelegen ist. Die Gegend wird als Freizeitareal zum Wandern, Picknicken und zum Wassersport genutzt. In dem Stausee lebende Fische sind allerdings mit Quecksilber und anderen Chemikalien verseucht und sollten deshalb nicht verzehrt werden.

Nächster Stop sollte die Geisterstadt Calico in der Mojave-Wüste sein. Sie wurde im März 1881 im Rahmen des kalifornischen Silberrauschs gegründet. Über die Jahre wurden hier Silber im Wert von 86 Millionen Dollar und Borax im Wert von 45 Millionen Dollar gefördert. Zu Spitzenzeiten im Jahr 1887 lebten in der Stadt 1200 Menschen. Insgesamt 500 Minen wurden errichtet, bis gegen 1907 der Silberpreis einbrach und somit dem Silberrausch ein Ende gesetzt wurde.
Seit 1966 gehört die Geisterstadt dem San Bernardino County. Im Jahr 2001 lebten immerhin noch 8 Menschen hier.
Vor Ort schauten wir uns alles ganz genau an. 2001 brannte ein Großteil der Stadt nieder. Einige Gebäude blieben aber vom Feuer verschont und sind noch im Original erhalten. Wir machten auch eine Tour in einer „Dampflokomotive“ in der Vorstellung, dass diese in eine Mine hineinfahren würde. Leider fuhren wir nur ein kleines Stück durch die Landschaft. Immerhin wurden wir dabei aber mit einer grandiosen Aussicht über die trockene Steppe der Mojave-Wüste belohnt. Nachdem wir unseren Durst nach der Hitze der Wüste gestillt hatten, stiegen wir in Mogli und setzten unsere Reise durch die Wüste fort.

Unterwegs kamen wir an der Wüstenstadt Baker vorbei. Hier steht mit 42 m das höchste Thermometer der Welt.

88° F = 31° C

Ein weiterer interessanter Punkt den wir auf unserer Reise durch die Mojave Wüste passierten war die Ivanpah Solar Power Facility. Die größte Solarkraftanlage der Welt. Sie speiste im Jahr 2021 740 GWh Energie in das Stromnetz ein. Zum Vergleich, die Stadt Köln hat im Durchschnitt einen Stromverbrauch von 630 GWh pro Jahr. Köln (und ein bisschen mehr) hätten mit dieser Anlage also für ein Jahr mit Strom versorgt werden können. Schätzungen des Betreibers gehen davon aus, dass die Anlage in ihrer dreißigjährigen Laufzeit ca. 13,5 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid einsparen wird. Die Anlage ist aber auch nicht ganz unumstritten. Zum einen, weil sie in einem intakten Wüstenökosystem erbaut wurde und zum anderen, weil sie eine tödliche Falle für Vögel darstellt. Neben der Gefahr von z.B. Kollisionen, verbrennen teilweise Vögel über der Anlage in der Luft, denn durch die gebündelten Sonnenstrahlen können Temperaturen bis zu 540° C entstehen. Staatliche Biologen schätzen, dass durch die Anlage (Kollision, Hitze, Verfangen, etc.) jährlich 6000 Vögel umkommen. Wie so oft hat man vermutlich nur die Wahl zwischen Pest oder Cholera…

Bevor wir in Las Vegas ankamen machten wir noch einen kurzen Stopp an den Seven Magic Mountains. Dabei handelt es sich um sieben bunte Steinsäulen. Wüstenkunst vom Nevada Museum of Art.

Im Sonnenuntergang kamen wir in Las Vegas an. Verglichen mit den vorherigen RV-Parks war unser Stellplatz hier ein deutliches Downgrade. Ein einfacher asphaltierter Parkplatz, direkt unter der Autobahnbrücke. Für die zusätzliche Geräuschkulisse sorgte das Hauptquartier des Las Vegas Fire Department, welches quasi direkt in unserem Hinterhof lag. Wenigstens daraus kann man vielleicht in den nächsten drei Tagen noch was machen 😉😎

Stadion der Las Vegas Raiders

Als wir uns im zum RV-Park zugehörigen Hotel anmelden wollten, musste dieses uns erstmal vertrösten, da sie einen Stromausfall hatten. Wir gingen demnach zu Mogli zurück, um zu essen. Es gab die Reste von gestern, also Chicken Teriyaki mit Salat.

Blick aus unserem Küchenfenster

Nach dem Essen zogen wir nochmal los zur Fremont Street Experience, welche ca. 5 min. zu Fuß von Mogli entfernt ist. Dort befindet sich eine auf einer Länge von 419 m mit einer LED-Leinwand überdachte Party- und Casinomeile. Wir genehmigten uns ein paar Bier und tanzten durch die hell erleuchtete Las Vegas Nacht, bevor wir müde aber sehr glücklich ins Bett fielen.

2 Kommentare

  1. Wow! What an adventure! Versuch doch mal ob das for department dir als quasi Kollege einen sneak peak genehmigt. Ansonsten- heirate nicht in Vegas und verspiel nicht Haus und Hof😎

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