Der Tag fing vielversprechend an, doch schon beim Frühstück zog der erste Regenschauer vorbei. Das kontinentale Frühstück war, wie am Morgen zuvor, sehr sparsam. Der Kaffee war eher wie Tee und außer den kleinen vorgefertigten Butterstückchen gab es nur abgepackte Marmelade. Lediglich das englische Frühstück sah sehr ansprechend aus. Also packten wir danach schnell das Auto und fuhren unserem nächsten Ziel entgegen.
Auf der Fahrt meldete sich nach kurzer Zeit der Bordcomputer und nötigte uns zu einem Stopp an einer Tankstelle, wo wir zunächst nach dem Hebel für die Motorhaube suchten. Schließlich haben wir Hilfe in Form eines Werkstatt-Mitarbeiters in Anspruch genommen, der uns nach Auffüllung des Kühlwassers eine gute Weiterfahrt wünschte.
Das Wetter hatte sich gebessert und die sonnigen Abschnitte wurden immer länger, so dass wir an unserem ersten Halt an Cotehele House im Dartmoor, bei schönstem Sonnenschein eine wunderbare Besichtigung von Haus und Garten erleben durften. Cotehele House ist ein im Tudorstil erbautes Herrenhaus aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Das Herrenhaus der Familie Edgcumbe war fast 600 Jahre lang im Besitz der Familie und gilt als eines der am wenigsten veränderten Herrenhäuser Englands, da die Besitzer bereits sehr früh ein neues und größeres Herrenhaus in der Nähe bauten. Sie haben allerdings die ganze Zeit über das alte
Herrenhaus weiter gepflegt und auch teilweise noch bewohnt, so dass es noch mit den alten Möbeln ausgestattet ist. 1947 wurde das Haus dem National Trust übergeben, der es pflegt und der Öffentlichkeit zugängig gemacht hat. Es hat bis heute keinen Stromanschluss und wird auch nicht beleuchtet, damit die vorhandenen Bilder, Wandteppiche und Möbel keinen Schaden nehmen. Bis 1947 hat ein Nachfahre der Familie in dem Haus gelebt.




Von Cotehele House fuhren wir weiter durchs Dartmoor zu einem sehr bizzarem Eichenwäldchenm dem „Wistman`s Wood“. Auf dem Weg zu dem Wäldchen wanderten wir über die weiten Wiesen aus Stechginster und Gras, auf der die Schafe frei herumliefen. Die vermoosten Steine und Bäume, sowie die Flechten an den Zweigen wirkten vermittelten uns den Eindruck eines Feen- und Elfenwaldes.



Tief beeindruckt von dem Feenwald ging es zurück zum Auto. Nach kurzer Fahrt hielten wir mitten im Dartmoor neben der Fahrbahn an und machten ein Picknick im Auto. Die Sonne war uns zwar immer noch gesonnen, doch der Wind blies stark und es wurde uns zu kühl.

Nach der kleinen Stärkung konnten wir die Fahrt fortsetzen und steuerten den Ort Lustleigh an.
Dieses winzige Dorf gilt als eines der bezauberndsten Dörfer in Südengland, mit seinen pastellfarbenen Cottages und den reetgedeckten Dächern. Die Anfahrt dorthin war nervenaufreibend, mit den schmalsten Straßen, die wir bis dahin kennengelernt haben. Doch Max hat auch diese Herausforderung bestens gemeistert.


Nach einem kleinen Rundgang haben wir dann auch die Fahrt zu unserer nächsten Unterkunft in Mortonhampstead fortgesetzt. Hier konnten wir direkt im Hotel zu Abend essen und mussten nicht noch auf die Suche gehen.