Nach einem ausgiebigen Frühstück ging’s zur Cascata del Diborrato in Colle Di Val D’Elsa. Während andere dort Fotos für Instagram schossen oder sich ins kalte Nass stürzten, haben wir das einzig Vernünftige gemacht: die Gegend erkundet und einen Espresso gekocht. Direkt am türkisblauen Wasser, Kaffeeduft in der Luft – plötzlich wirkte unser kleiner Campingkocher wie ein Michelin-Sterne-Barista.







Weiter ging’s nach San Gimignano, wo wir uns den Torre Grossa vorgenommen haben. Der Turm ist mit stolzen 54 Metern der höchste der Stadt – und wurde schon 1311 fertiggestellt. Damals durfte kein anderer Turm höher gebaut werden, quasi ein mittelalterlicher „Skyline-Monopolvertrag“. Wer ihn erklimmt, steigt also nicht nur durch enge Durchstiege (bei denen selbst Hobbits den Kopf einziehen müssten), sondern wandert buchstäblich durch 700 Jahre Geschichte. Und was die vielen Türme betrifft: die entstanden damals vor allem aus Konkurrenzgehabe der reichen Familien. Jeder wollte zeigen, wer mehr Geld, Macht und Dickköpfigkeit hat – so wurde die Stadt irgendwann zur „mittelalterlichen Manhattan-Version“, nur eben mit deutlich mehr Eseln und weniger Yellow Taxis.










Nach der Turmakrobatik sind wir noch ein bisschen durch die Gassen geschlendert – allerdings immer mit einem Auge auf den Himmel, denn das Wetter spielte die ganze Zeit „Jetzt Sonne! – Nein, doch Regen!“ mit uns.





Zum Glück verzog sich das Grau endgültig auf dem Weg nach Peccioli, sodass wir dort bei strahlender Abendsonne ankamen.


Und Peccioli hat sich wirklich ins Zeug gelegt: Die Sonne verabschiedete sich so schön, dass man es auf einer Postkarte wahrscheinlich für Photoshop halten würde.




Danach haben wir in der La Dispensa Osteria Enoteca gegessen – und zwar so, als gäbe es kein Morgen.







Zurück an der Unterkunft hieß es dann Koffer packen und schlafen, um in neuer Frische unseren nächsten Halt anzufahren.