Bei herrlichem Sonnenschein startete unser Abreisetag. Um den letzten Tag noch bestmöglich zu nutzen, frühstückten wir wie schon in den letzten Tagen etwas früher. Doch nach fast zwei Wochen in Wales konnten selbst unsere ambitionierten Fans des englischen/walisischen Frühstücks (Max und Matthi) sich nicht mehr zu einem „Full Welsh Breakfast“ verleiten lassen. Wir ließen uns daher Müsli, Obst und Toast schmecken. Nach dem Frühstück folgte dann die unliebsamste Aufgabe im Urlaub – Koffer packen. Trotz drei im Voraus hinzugefügten Handgepäckstücken schienen unsere Koffer geschrumpft oder unsere Sachen gewachsen zu sein. Vor allem Max und Eric rissen das vorgebene Maximalgewicht bei mind. zwei von drei Koffern. Nun hieß es darauf zu hoffen, dass wir an keine Self Check-In Geräte kommen würden, sodass die Damen und Herren am Check-In Schalter vielleicht ein Auge zudrücken können.

Als dann alles verstaut war, machten wir uns auf zum Caernarfon Castle. Diese Burg wurde auf Befehl von König Edward I. von England erbaut. Die Arbeiten begannen im Jahr 1283 als Teil von Edwards Strategie, die Eroberung von Wales zu sichern und zu festigen. Der Bau des Schlosses war Teil eines größeren Netzwerks von Burgen, das als „Eiserner Ring“ bekannt ist und dazu diente, die englische Herrschaft über die walisische Bevölkerung zu festigen. Einige anderen Burgen dieses „eisernen Rings“ fanden bereits in den letzten Blogbeiträgen ihren Platz.

1301 wurde Edwards Sohn, der spätere König Edward II., im Caernarfon Castle zum ersten Prinzen von Wales ernannt, was den Beginn der Tradition markierte, den Titel des Prinzen von Wales dem ältesten Sohn des englischen Monarchen zu verleihen. So konnten wir uns auch einen Eindruck davon machen, wie und wo König Charles in jungen Jahren als frisch gekrönter Prinz von Wales seinem Volk vom Balkon aus zuwinkte.

Nachdem die letzten Souvenirs geshoppt waren, machten wir uns erneut auf ins Restaurant Val, wo das Essen von uns alles als eines der besten während des Urlaubes auserkoren wurde. Und wir wurden nicht enttäuscht – wieder genossen wir köstliches Essen. Nur den überaus riesigen Nachtisch ließen wir dieses Mal aus.

Nachdem wir unsere Koffer im Hotel abgeholt und sicher in Sir Henry verstaut hatten, machten wir uns auf den knapp dreistündigen Weg zum Flughafen in Birmingham – selbstverständlich nicht ohne drei Pausen für die schwachen Blasen einzulegen. Die Erfahrung der letzten Tage hatte uns dies aber schon vermuten lassen, sodass wir genügend Zeit eingeplant hatten und pünktlich am Flughafen ankamen.
Die Verabschiedung von Sir Henry verlief glücklicherweise problemlos – trotz Max‘ ausgezeichneter Fahrkünste hatten die knapp 1.550 Kilometer auf engen Straßen und vorallem die Dornenzweige doch so ihre Spuren hinterlassen. Und durchaus auch unsere Wanderschuhe und die abgehaltenen Picknicke im Auto… Der nette Herr lief lediglich einmal um Sir Henry herum und teilte uns mit, dass Max innerhalb der nächsten Minuten eine Bestätigung per Mail erhalten würde, dass alles in Ordnung sei. Diese Mail ließ dann allerdings auf sich warten – es bleibt also zu hoffen, dass Sir Henry nicht noch einmal genauer in Augenschein genommen wurde.

Im Flughafen angekommen gingen wir die Gepäckabgabe strategisch an und ließen Mama und Matthi mit den überfüllten Handgepäckstücken zurück. Am Check-In Schalter trafen wir auf eine nette Dame, der wir mitteilten, dass wir ihrem Land für das heutige Endspiel viel Glück wünschen würden. Freundlicherweise ignorierte sie im Gegenzug das Übergewicht von Max‘ und Erics Koffer und quittierte die Fehlermeldung auf ihren Bildschirm mit einer energischen Betätigung der Enter-Taste.

Bei den Sicherheitskontrollen angekommen hieß es dann erst einmal Schlange stehen. Und dann gleich noch einmal, da sowohl mein als auch Mamas Rucksack rausgezogen wurden und extra auf Gefahrenstoffe untersucht wurden. Als die potenziellen Gefahrenstoffe als Marmelade und Wasser, die sich versehentlich doch in die Rucksäcke geschlichen hatten, identifiziert werden konnten, hieß es dann aufatmen. Mit etwas Verspätung flogen wir in Birmingham ab und konnten auf einem ruhigen Rückflug die Erlebnisse der letzten Tage Revue passieren lassen. Wir blicken auf eine schöne, abwechslungsreiche und lustige Zeit zurück, die uns allen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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