Endlich zeigte sich wieder die Sonne und der blaue Himmel. Nachdem gestern Abend schon innerhalb der Spielzeit von einer Broadway Show das Wetter um 180° drehte und alle Wolken verschwunden waren, erwachten wir heute zu hervorragendem Wetter. Dem sogenannten Frühstück im Hotel gaben wir heute keine Chance mehr, sondern zogen direkt los, um in einem Cafe in Lower Manhattan zu frühstücken.


Von hier aus starteten wir auch direkt in den ersten Programmpunkt des Tages: Die Slavery & Underground Railroad Walking Tour.
Wir lernten viele neue Fakten zur Kolonialgeschichte New Yorks, zur Sklaverei und der Underground Railroad.
Wusstet Ihr zum Beispiel woher das Wort „Slave“, also englisch für Sklave, kommt? Wenn man die Aufgabe bekommt, sich einen Sklaven bildlich vorzustellen, so werden die meisten Menschen eine Person of Colour vor Augen haben. Tatsächlich kommt „Slave“ aber daher, dass die Europäer im Mittelalter vor allem die slawischen Völker Osteuropas versklavt haben.
New York war einst ein wichtiger Umschlagplatz für den Sklavenhandel und viele Sklaven lebten und arbeiteten in der Stadt. Die Tour hat uns auch die Geschichte der Underground Railroad nähergebracht, einem Netzwerk von geheimen Routen und sicheren Häusern, das entflohenen Sklaven half, in die Freiheit zu gelangen.
Wir haben einige der historischen Orte besucht, die eine wichtige Rolle in dieser Geschichte spielen, wie das African Burial Ground National Monument, das an die afroamerikanische Bevölkerung erinnert, die in der Kolonialzeit in New York lebte. Wir haben auch das Gebäude gesehen, in dem Thomas Downing, ein ehemaliger Sklave und erfolgreicher Unternehmer, sein berühmtes Austernrestaurant betrieb. Insgeheim ein „Safe House“ der Underground Railroad – direkt gegenüber des damaligen US-Kapitols. Die Austern müssen so gut gewesen sein, dass sogar Queen Victoria von England Lobpreisungen in die Neue Welt schickte.





Die Tour war nicht nur informativ, sondern auch emotional bewegend. Wir haben die Geschichte von Menschen gehört, die unter unvorstellbaren Bedingungen lebten und kämpften, um ihre Freiheit zu erlangen. Könnt Ihr Euch vorstellen, dass schwangere, versklavte Frauen gezwungen wurden, der Folterung von anderen Sklaven beizuwohnen, damit das ungeborene Baby über die Stressreaktion der werdenden Mutter direkt auch Angst und Unterwürfigkeit gegenüber den Sklavenhaltern empfindet? Wenn man solche Geschichten hört, kann man einfach nur Hass für unsere Spezies empfinden oder?
Insgesamt war die Slavery und Underground Railroad Tour eine beeindruckende Erfahrung, die uns die Geschichte der Sklaverei in New York nähergebracht hat. Wir haben viel gelernt und sind dankbar für die Gelegenheit, diese wichtige Geschichte zu erleben.
Ein Besuch in New York wäre unvollständig, ohne einmal über die berühmte Brooklyn Bridge zu spazieren, die Brooklyn und Manhattan verbindet. Also nahmen wir diese Wanderung über den East River auf uns und nutzten die Gelegenheit die hippe Region DUMBO in Brooklyn zu erkunden. Dabei durfte natürlich auch nicht der „Instagram-Spot“ schlechthin, die Manhattan Bridge fehlen.







Für Max war es natürlich auch ein absolutes Muss, die Wall Street mit der Börse zu sehen. Im Vergleich zu allen anderen verzichteten wir aber darauf, dem berühmten „Charging Bull“ die, ähm, „Kronjuwelen“ zu streicheln.
Hoffen wir mal, dass das nicht unser Händchen für Finanzen beeinflussen wird.


Da wir die ursprüngliche Reservierung für Gayles Broadway Rose schon vor der spontanen Verabredung mit Gideon und Anastasia gemacht hatten, ließen wir uns heute erneut mit live gesungenen Broadway-Klassikern beschallen, während wir unser Abendessen genossen. Wir scheinen auch Wiedererkennungswert zu haben, denn unsere singende Kellnerin war erfreut uns wieder begrüßen zu dürfen.


Und was wäre ein Abend in New York ohne eine Broadway Show?! Heute durften wir „Hamilton“ sehen und was soll ich sagen? Es war phänomenal! Die super aufwendige Komposition aus R’n’B, Hip-Hop und Soul ist mit nichts zu vergleichen was wir bisher gesehen haben und bildete den perfekten Bogen zu unserem geschichtsträchtigen Vormittag heute. „Hamilton“ gelingt problemlos das, wonach viele Produktionen heutzutage mehr oder weniger verzweifelt streben. Ein maximal diverser Cast, der zu überzeugen weiß, ohne sich aufzudrängen. Und das, obwohl die Geschichte eigentlich fast nur von „alten weißen Männern“ handelt.




Nach einem mal wieder mehr als erfolgreichen Tag war es anschließend höchste Zeit fürs Bett.