Der Jetlag wollte uns auch heute nicht den Schlaf gönnen, den wir eigentlich gebraucht hätten und schmiss uns gegen sieben Uhr, was immerhin schon ein Fortschritt im Gegensatz zu gestern war, aus den Federn. Nach der morgendlichen Routine machten wir uns auf den Weg zu Sear Fine Food, einer Empfehlung die wir gestern im Cable Car bekommen haben, um dort zu frühstücken.
Im Gegensatz zum Toskana-Urlaub im letzten Jahr, sollte man hier wohl keine kulinarischen Highlights erwarten. Es gab eine Erdbeerwaffel für Eric und Eggs Benedict für mich. Es war lecker und sicherlich nicht mit der Kategorie „leichter Start in den Tag“ zu versehen. Hierbei bezieht sich das „leicht“ sowohl auf die gehaltvolle Kost als auch auf die gehaltvolle Rechnung 😁.

Mehr oder weniger gesättigt (kommt ein wenig drauf an, wen von uns man fragt), machten wir uns auf den Weg zur Straßenbahn, die wohl den 50er-Jahren entfahren ist. Von außen ähnelte sie einem langgezogenen VW Käfer und die technologischen Highlights im Innenraum beschränkten sich auf Kurbeln um Fenster zu öffnen und zu schließen und ein langes Seil zur Mitteilung des Haltewunsches.


Die historische Fahrt endete im Hafen von San Francisco, wo wir die Fähre nach Alcatraz, auch „The Rock“ genannt, nahmen. Dabei peinigten uns am Dock und auf der Fähre gefühlt Millionen Fliegen, denn diese sind auf Alcatraz Island heimisch und fühlen sich dort besonders wohl. Auf der Insel angekommen gab es zuerst einige Sicherheitsinstruktionen und Verhaltenshinweise, die die kleine steinige Insel und ihre tierischen Bewohner schützen sollen.



Vom Dock aus machten wir uns auf den steilen Weg zum Zellenblock. Dort erfuhren wir, dass dieses zwischen 1934 und 1963 betrieben wurde. In dieser Zeit gab es 1.576 Inhaftierte, 90 Vollzugsbeamte und 14 Ausbruchsversuche von denen nur einige wenige von „Erfolg“ gekrönt waren. Erfolg ist hier eher als das Verlassen der Insel definiert und nicht als ein Leben nach Alcatraz.


Ursprünglich haben wir uns die Verhältnisse und vorallem die Gründe für eine Inhaftierung hier deutlich „schlimmer“ vorgestellt. Mildere Gründe für eine Inhaftierung waren beispielsweise Steuerhinterziehung oder Kriegsverweigerung. Die Verhältnisse im Gefängnis waren tatsächlich auch gar nicht so übel. Alcatraz war bekannt für das gute Gefängnisessen und den schönen Ausblick auf die golden Gate Bridge und die Skyline von San Francisco.




Man muss aber auch erwähnen, dass die kleine steinige Insel eine Geschichte vor und nach dem Gefängnis hat. So wurde sie vorher als Fort zur Verteidigung des Bays und dem Goldvorkommen genutzt und danach durch indianische Aktivisten besetzt, um für ihre Rechte zu demonstrieren.


Nachdem wir wieder im Dock von San Francisco waren, überkam uns langsam aber sicher ein Hungergefühl. Das kulinarische Highlight des Nachmittags sollte die kalifornische Burgerkette In-N-Out Burger werden.

Satt und zufrieden beschlossen wir als nächstes den Russian Hill und die Lombard Street zu erklimmen. Schließlich mussten wir uns das Mittagessen ja verdienen 😃. Dort angekommen erwartete uns ein toller Blick über die Stadt in alle Richtungen.



Auf unserer Erkundungstour stolperten wir über eine Cable Car-Haltestelle, an der wir direkt in das nächste Cable Car hüpften, um nur eine Haltestelle später am Maritime National Historical Park anzukommen, wo wir uns kurz auf einer Bank erholten um im Anschluss nach China Town zu fahren. China Town ist im Vergleich zum Rest der Stadt doch verhältnismäßig chaotisch aber an einigen Ecken schön anzusehen.




Zum Abschluss des Tages liefen wir durch das Bankenviertel zur Bahn, mit der wir in Richtung Castro, einem bunten Viertel in San Francisco, fahren wollten. Da sich die Sonne so langsam senkte und der Wind einsetzte war der Stop von eher kurzer Dauer. Nach einem kleinen Absacker fuhren wir ins Hotel zurück, wo wir ziemlich müde und mit tollen Erinnerungen an diesen ereignisreichen Tag ins Bett fielen.





Guten Morgen Jungs …… ihr macht das super ! Ich habe das Gefühl, als wäre ich dabei ! Und ….. es kommen Erinnerungen hoch, die etliche Jahre zurückliegen !
Vieles hat sich übrigens NICHT verändert …….
Ich bin gespannt auf die nächste Station eurer Reise ……..