Obwohl wir heute wieder mal ausschlafen konnten, waren wir dank Husten, schlechter Abdunkelung und Foltermatratze verhältnismäßig früh wach. Das Frühstück genossen wir bei bestem Wetter mit Blick auf das Meer. Insbesondere der Kokusnuss-Kaffee hier, hatte es Max besonders angetan.

Anschließend wurde es wieder Zeit, unsere sieben Sachen zu packen. Dabei galt es insbesondere zu berücksichtigen, dass wir heute die längste Strecke der gesamten Reise im Nachtzug zurücklegen würden. Heute geht es nämlich wieder zurück in den Norden, nach Hanoi.
Bevor es so weit war, das Speedboat zu besteigen, genossen wir noch die traumhafte Aussicht auf der Dachterasse unserer Unterkunft. Als plötzlich von unten ein „Hello“ heraufschallte, sahen wir den Besitzer unserer Unterkunft, der sich verabschiedete, da er nun zum Strand-Restaurant von gestern aufbrach. Man kann die Herzlichkeit der Menschen hier einfach nicht genug hervorheben ❤️

Während Max samt 90 l Rucksack hinten auf einem Roller zum Anleger gefahren wurde, verzichtete ich dankend und ging die kurze Strecke zu Fuß.
Nach einem kurzen Ausfall des Motors ging es wieder mit Top Speed über das strahlendblaue Meer in Richtung Hoi An.



Im Hafen angekommen, erwartete uns schon, direkt nach Verlassen des Bootes, der nervigste und aufdringlichste Taxifahrer überhaupt und versuchte uns unentwegt zu belabern doch mit ihm zu fahren. Uns sind ja hier schon einige recht aufdringliche Exemplare dieser Art begegnet, aber der Kollege schoss echt den Vogel ab, indem er uns sogar bis vor das Klo verfolgte und wartete, bis wir wieder herauskamen. Nachdem wir ihm mehrfach deutlich gemacht hatten, dass er uns in Ruhe lassen soll, begann er seine Kollegen aufzustacheln, uns ebenfalls zu belagern. Wir verließen den Anlegeplatz daraufhin zu Fuß und suchten uns ein nahestehendes Grab-Taxi, welches wir direkt persönlich ansprachen, da zu befürchten war, dass wir Mr. Aufdringlich oder einen seiner nervigen Kollegen bekommen hätten, wenn wir über die App gebucht hätten. Während sich unser Fahrer, der gerade Mittagspause gemacht hatte, auf die einstündige Fahrt vorbereitete, kam Mr. Aufdringlich in seinem Taxi vorbeigefahren und glotzte ziemlich blöd, dass ihm sein deutlich entspannterer Kollege ein verhältnismäßig dickes Geschäft vor der Nase wegschnappte. Wir winkten freundlich und schon ging es los in Richtung Da Nang Bahnhof. Man muss hier halt was Taxis angeht aufpassen, da man sonst durchaus verarscht wird und hinterher mehr zahlen soll, als vereinbart.
Schon bei der Fahrt durch Da Nang konnte man das Gefühl bekommen, in einem vollkommen anderen Land gelandet zu sein. An der gesamten Küstenlinie wird von namhaften Hotelketten ein Luxusbunker nach dem nächsten hochgezogen. Vom Aufbau und Stadtbild könnte man fast meinen, in Miami zu sein. Auch die Straßen sind mit sehr westlich geprägten Läden gesäumt und alles wirkt deutlich aufgeräumter als in den von uns bisher besuchten vietnamesischen Städten. Da Nang befindet sich ganz offenbar im Aufschwung. Was dadurch natürlich verloren geht, ist der traditionelle Charme.

Interessant war es auch, dass wir hier deutlich mehr kräftige bzw. sogar übergewichtige Vietnamesen sahen. Vermutlich ein Zeichen der besseren finanziellen Situation der Bevölkerung und Hinweis auf die zahlreichen Fast Food Ketten in der Stadt. Insgesamt waren wir dennoch von dem Großstadt Dschungel nicht allzu angetan. Passend zum Thema bekamen wir natürlich auch irgendwann das altbekannte Hüngerken. Ein geeignetes Lokal zu finden gestaltete sich aber gar nicht so einfach, denn viele Restaurants schienen sehr neu zu sein und hatten kaum Bewertungen online. Außerdem gab es oft sehr extravagante Gerichte wie Hirn, Füße und Geflügel mit Schnabel und allem drum und dran und das musste, bei allem Entdeckergeist, dann doch nicht sein.


Da wir unsere Reiseapotheke nicht auf Erkältung ausgelegt hatten und ich nun auch mit Halsschmerzen durchstartete, statteten wie noch einer Apotheke einen Besuch ab. Nachdem wir durch Google Übersetzer unsere Symptome geschildert hatten, begann man sofort uns ein Erkältungsset für die nächsten drei Tage zusammenzustellen. Das Amoxicillin (Antibiotikum) und Methylprednisolon (Kortison) ließ ich aber mal schleunigst zurückgehen😅. Für Antibiotic Stewardship gibt es hier sicherlich noch einiges zu tun…

Pünktlich wie die Maurer ging die wilde Reise gen Norden dann los. Da wir heute schon so früh aufbrachen, wurde uns auch noch ein kleines Abendessen gereicht, keine Sterneküche, aber es hat seinen Zweck erfüllt.

Hoffen wir, insbesondere auch im Hinblick auf die Erkältung, mal auf eine halbwegs erholsame Nacht.
Gute Besserung euch beiden 😘und eine hoffentlich ruhige Fahrt mit großen Betten 😘
Danke ❤️
Gute Besserung wünschen wir
Danke 🤗