Frisch und ausgeruht starteten wir heute in den Tag mit dem obligatorischen Frühstück vor Mogli. Leider war das Wetter heute etwas grau und kühl im Vergleich zu den letzten Tagen. Nach dem Frühstück erhielten wir noch Besuch von Chip oder Chap?

Nachdem die Wäsche erledigt war, machten wir uns auf, um Hollywood zu erkunden. Die Distanzen sehen hier auf der Karte immer sehr gering aus, zu Fuß ist aber kaum etwas in einer realistischen Zeit zu erreichen. Deshalb bestellten wir uns einen Lyft (Taxi wie Uber), der uns direkt zum Hollywood Boulevard brachte. Inzwischen kam auch die Sonne so langsam zum Vorschein. Dort spazierten wir den berühmten Walk of Fame entlang, wo so mancher Berühmtheit ein Stern in einer Bodenplatte gewidmet wurde. Man muss allerdings vorgeschlagen werden um solch einen Stern zu bekommen und darf dann 55.000 $ zahlen, um den Stern zu produzieren und die Umgebung in Schuss zu halten. Wir stellten uns die Umgebung allerdings deutlich glamouröser vor. Teils ziemlich abgewrackte Geschäfte, Obdachlose und Schmutz. Gut, dass man sowieso die meiste Zeit die Augen auf dem Boden hat.

Vom Walk of Fame starteten wir eine Bustour mit Audiokommentar. Angefangen am TCL Chinese Theater, mit seinen zahlreichen Fuß- und Handabdrücken von diversen Stars, ging es zunächst vorbei am Roosevelt Hotel, in dem diverse Filme spielen und in dem Marylin Monroe für zwei Jahre lebte.

Als nächstes kamen wir unter anderem an der Directors Guild of America vorbei, der Gewerkschaft der alle Regisseure angehören müssen, wenn sie bei den großen amerikanischen Filmstudios Regie führen wollen.

Dann passierten wir die Laugh Factory, einem der berühmtesten Comedy-Clubs in LA wo schon Größen wie Tim Allen, Jim Carrey und Ellen DeGeneres vor ihrem großen Durchbruch aufgetreten sind.

Auch am Chateau Marmont kamen wir vorbei. Hier wurden schon diverse Filme gedreht und man sagt, dass viele viele Stars ihre Karriere nur retten konnten, weil das Hotel-Personal so verschwiegen ist. Eskapaden von Berühmtheiten gehören hier wohl zur Tagesordnung. So hat Britney Spears hier Hausverbot, weil sie sich im Hotelrestaurant Essen ins Gesicht schmierte, die Rockband Led Zeppelin fuhr mit Motorrädern durch die Hotellobby und der Musiker und Schauspieler John Belushi starb hier an einer Überdosis.

In Beverly Hills stiegen wir aus und flanierten durch die Wohnsiedlungen der Reichen und Berühmten. Es war schon bemerkenswert, dass mit dem Passieren des Stadtwappens von Beverly Hills direkt alles sauberer und grüner wurde. Das Viertel, in dem der Bus uns raus ließ wird allerdings nur als die „Slums von Beverly Hills“ bezeichnet, denn die Villen hier kosten nur schlappe vier Millionen Dollar… Die Armut dort… widerlich! Die WIRKLICH reichen Menschen wohnen eben auch in Hanglage mit Blick über die Stadt 💁🏻‍♂️ Die besonderen Ansprüche der Bewohner von Beverly Hills zeigen sich im übrigen auch an den Oberflurhydranten. Während in LA alle Hydranten gelb angestrichen sind, sind sie in Beverly Hills platinfarben. Im öffentlichen Will Rogers Gedenkpark schwimmen auch nur ganz kleine Koi-Karpfen. Bei unserem Spaziergang fuhr so manche dicke Karre mit stark getönten Scheiben an uns vorbei. Wer weiß wer da so unterwegs war.

Von Beverly Hills aus brachte uns der Bus weiter an spannenden Örtlichkeiten vorbei. Zum Beispiel an der Fairfax High School, die schon Stars wie Slash und Demi Moore hervorbrachte. Die Band Guns’n’Roses startete hier zudem als Schülerband. Bevor wir zum Hollywood Boulevard zurückkehrten, kamen wir noch am Hollywood Forever Cemetery vorbei. Hier liegen einige Stars begraben. Zum Schluss durfte natürlich auch eine Stippvisite bei den Paramount Picture Studios nicht fehlen. Paramount ist das älteste und gleichzeitig das einzig noch hauptsächlich in Hollywood aktive Filmstudio.

Am Dolby Theater, in dem seit 2002 die Academy Awards (Oscars) verliehen werden, liefen wir dann sogar noch über den roten Teppich (zumindest quer drüber), der hier ausgerollt war, denn scheinbar fand hier heute eine Premiere oder ähnliches statt. Wir konnten bisher nur noch nicht herausfinden welche…

Vom Hollywood Boulevard fuhren wir mit Lyft noch zum Hollywood Sign. Dieser berühmte Schriftzug steht auf dem 520 m hohen Mount Lee.

Da wir LA auch mal im Dunkeln von oben sehen wollten, beschlossen wir noch hoch hinter den Schriftzug zu wandern. Mit Kopflampen gegen Pumas und Klapperschlangen bewaffnet, wagten wir den Aufstieg. Es war auch nur ein bisschen gruselig. Als dann plötzlich ein Polizeihubschrauber über dem Berg anfing zu kreisen, machten wir uns schon Sorgen, dass wir illegal unterwegs waren. Da er uns aber desinteressiert überflog und stattdessen anfing den Abhang abzuleuchten, konnten wir also nicht gemeint sein. Wir setzten unseren Aufstieg fort. Oben angekommen wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht über die glitzernde Mega-Stadt belohnt. LA erstreckt sich immerhin auf einer Fläche von 1300 km². Auf dem Weg nach unten begegnete uns mehrfach die Polizei, die uns auch fragten ob wir uns verlaufen hätten. Scheinbar waren Wanderer im Dunkeln vom Weg abgekommen. Aus der Ferne konnten wir sehen und hören, wie der Polizeihubschrauber sie mit seinen Scheinwerfen und Lautsprechern zum Fuß des Berges lotste, wo sie sofort von einer Streife in Empfang genommen wurden. Vermutlich ein ganz schön teurer Ausflug.
Nach diesem langen und aufregenden Tag waren wir froh, als wir endlich wieder in Mogli ankamen und die Beine hochlegen konnten.

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