Unser Tag begann entspannt mit dem Frühstück im Garten unserer Unterkunft. Das Wetter machte heute Morgen schon einen leicht drückenden und vorallem etwas trüben Eindruck. Was sich daraus noch so entwickelte kommt noch.

Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen ins Auto, befreiten die Fahrräder von der Abdeckplane und legten diese auf die Rückbank. Dass genau der letzte Schritt zu unserem Verhängnis werden würde, stellten wir keine zwei Minuten später fest, als wir in das Auto stiegen und losfahren wollten: Die toskanischen Killermücken haben über Nacht unter der Abdeckplane ein kleines Lager aufgebaut, um die Invasion vom Vortag fortsetzen zu können. Mindestens zehn dieser Viecher schwirrten nun im Auto herum und suchten gierig nach einer noch nicht zertstochenen und unbedeckten Region an unseren Körpern. Während wir  ähnlich wie bei Frut Ninja, anmutig versuchten die ungebetenen Gäste nach und nach loszuwerden, maltretierten diese uns weiter. Selbst vor dem aus Afrika importierten Anti-Mückenspray machten die Biester nicht halt. Beim Anblick unserer Beine könnte inzwischen der Eindruck entstehen, wir hätten die Beulenpest eingeschleppt.

Die gute Neuigkeit ist, dass wir das sicherlich überleben werden. Die schlechte, dass uns vermutlich das Fenistilgel ausgehen wird, bevor wir die Toskana verlassen.

Auf unserem Weg zum Agriturismo le Valli in Collemontanino bei Casciana Terme, legten wir eine spontane Pause in Lari ein. Irgendwie lockte uns der Anblick des auf dem Giebel thronenden Schlosses, sodass wir kurzerhand anhielten, um dort auf ein wunderschönes und gut erhaltenes historisches Dorf zu stoßen.

Innen auf einer nicht unwesentlichen Erhebung stand die kleine rundlich gebaute Festung. Eine Treppe mit eigenartigen Stufen führte durch den Wall in den Innenhof, von dem man auf den Innenwall kam, der einen tollen 360°-Blick über eine typische toskanische Landschaft mit roten Dächern, Weinbergen, Zypressen und Feldern erhaschen konnte. Außen um die Anlage führte eine runde gepflasterte Straße, die wiederum ebenfalls kreisförmig mit kleinen Geschäften, einer winzigen Nudelmanufaktur und einem Café bebaut war.

In dem besagten Café machten wir noch eine kurze Kaffeepause, um dann nach dem Einsetzen eines leichten Nieselregen die Weiterfahrt anzutreten. Im Auto wartete natürlich eine der Killermücken, die sich bislang etwas zu gut versteckt hat. Eric, der selbsternannte Neu-Kammerjäger widmete sich  der Plage und besitigte sie elegant und professionell.

Nur knappe 15 Minuten später standen wir auf einem staubigen, geschotterten Weg vor unserer nächsten Unterkunft. Diesmal handelte es sich eher um eine Ferienwohnung als ein Hotel. Wir hatten also massig Platz, um Chaos anzurichten 😁. Das Mauerwerk bestand aus Naturstein, welchen man auch Innen sehen konnte und somit für ein tolles Ambiete sorgte. Zu meiner Begeisterung hatten wir diesmal auch eine Waschmaschine, die erstmal für die Reinigung der bislang gebrauchten Wäsche herhalten durfte.

Da es in der Zwischenzeit anfing zu regnen, machten wir eine kurze Siesta. Danach brachen wir auf, um uns auf Empfehlung der Gastgeberin in Peccioli auf Nahrungssuche zu begeben. Schon während wir auf Peccioli zufuhren, wurde uns klar, dass es sich hierbei um ein weiteres verstecktes Juwel handeln muss. Mitten in der toskanischen Landschaft erhob sich ein durchweg gut erhaltenes mittelalterliches Bergdorf, welches durch diverse Features, wie eine Aussichtsplattform und mit Licherketten verzierte Tunnel einen dezent modernen Anstrich bekommen sollte.

Leider gab es in dem Restaurant (mit drei Tischen) keinen Platz mehr für uns. Also musste unser Wegbegleiter, der „Trip Advisor“ wieder einmal für eine Alternative herhalten. Eine kurze Autofahrt später fanden wir uns in Capannoli wieder. Präventiv (also zur Vermeidung der erneuten völligen Eskalation bei der Nahrungsaufnahme), bestellten wir vorerst nur eine Pizza. Wie sich herausstellte war die Portion ideal, um zusätzlich noch einen Nachtisch bestellen zu können.

Satt, zufrieden und total müde (also alles wie immer 😝) neigt sich damit auch dieser Tag einem Ende zu.

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