Nachdem wir eine weitere Nacht in der Kälte verbracht hatten, ging es heute zunächst zu den Tuolumne Meadows, welche im Yosemite National Park gelegen sind. Dabei handelt es sich um große Grasflächen und Seen, umgeben von ziemlich eindrucksvollen Felsformationen.
Auf dem Weg dorthin hielten wir zunächst am sogenannten Olmsted Point. Dieser wurde nach dem Landschaftsarchitekten Frederick Olmsted und seinem Sohn benannt. Mr. Olmsted ist berühmt für den Entwurf des Central Parks in New York City und gilt als Urvater der amerikanischen Landschaftsarchitektur. Zudem war er der erste Vorsitzende einer Kommission zum Schutz und zur Erhaltung der Natur im Yosemite National Park.
Von diesem Aussichtspunkt aus ergab sich ein guter Blick über die für Yosemite typische Felsenlandschaft, gespickt mit saftig grünen Nadelbäumen.



Auf der Weiterfahrt kamen wir dann an einem großen Gebirgssee vorbei. Die Szenerie war so schön und das Wasser so klar, dass wir uns entschlossen hier spontan anzuhalten. Direkt von teils bewaldeten Bergen umsäumt, glitzerte das Wasser in der Sonne nur so vor sich hin. Einige Menschen wateten sogar in das Wasser hinein, aber nach den Erfahrungen mit den hiesigen Wassertemperaturen am Vortag, begnügten wir uns damit, am Ufer entlang zu wandern und die Aussicht zu genießen.





An den Tuolumne Meadows angekommen, mussten wir feststellen, dass hier aktuell sehr viele Straßenbauarbeiten stattfinden. Anstatt das Material dafür recht kompakt und platzsparend zu lagern, ist es hier wohl eher Usus die Baustoffe, Werk- und Fahrzeuge quer verteilt über sämtliche Parkplätze zu deponieren. So war es ziemlich schwer, einen geeigneten Stellplatz für Mogli zu finden. Wir beschränkten uns deshalb auf eine kleine Wanderung durch die Meadows, bei der wir auch eine der heimischen Kröten trafen.



Von dort aus sollte es zu einem weiteren durch unseren Campingplatz angepriesenen Platz im Park gehen. Das Hetch Hetchy. Auf dem Weg dorthin fuhren wir durch einen schönen Wald und ein Kuhgehege, in dem die Tiere ganz frei umherstrolchen können. Leider mussten wir vor Ort erfahren, dass das Gelände ab 17 Uhr abgesperrt wird und sowieso nicht für Fahrzeuge über 25 Fuß (Mogli hat 30 Fuß) befahrbar ist. Unverrichteter Dinge kehrten wir zum Campingplatz zurück.





Da wir schon großen Hunger hatten machten wir uns sofort ans Kochen. Wir verwerteten die letzten Vorräte, so dass es Spaghetti mit Tomatensauce bzw. Ei gab. Es stellte sich heraus, dass wir ziemlich gut kalkuliert hatten und so blieb nicht viel übrig, was wir nicht vor Abreise noch brauchen oder mitnehmen konnten. Das was wir definitiv zu viel hatten und auch nicht im Flugzeug transportieren konnten, schenkten wir unseren Nachbarn, deren „Vorgarten“ wir gestern so unfreiwillig „gewässert“ hatten. Tatsächlich freuten sie sich sehr und luden uns umgehend zu Bier und einer kleinen amerikanischen Camping-Spezialität ein. S’mores. Vielleicht wisst ihr wie wir vorher auch, nicht was S’mores sind. Diese bereitet man folgendermaßen zu. Man nimmt einen Marshmallow und spießt ihn auf einem langen Stab auf. Dann röstet man diesen über dem obligatorischen Lagerfeuer, bis er fast so weich geworden ist, dass er runterfällt. Anschließend quetscht man diesen Marshmallow zwischen zwei Butterkeksen, die man zuvor mit Schokolade belegt hat ein. Der heiße, angeschmolzene Marshmallow schmilzt dann die Schokolade und klebt so Kekse, Schokolade und Marshmallow wie ein Sandwich zusammen. Ich kann euch garantieren, dass es tausendmal besser schmeckt als es klingt und wahrscheinlich viel besser als Stockbrot, das sowieso meistens nicht gelingt.
So verbrachten wir noch einen netten Abend am Lagerfeuer, bevor es ins Bett ging.