Da sich 8:30 Uhr als Frühstückszeit bewährt hat, war das auch die Zeit zu der wir die übliche Bandbreite an Speisen serviert bekamen. Schon um 09:45 Uhr saßen wir Abfahrbereit in Sir Henry. Da die Picknickvorräte mal wieder stark ausgedünnt waren, statteten wir dem Co-Op noch einen kurzen Besuch ab.
Da sich das Wetter mit anhaltendem Nieselregen absolut nicht von seiner besten Seite zeigte, mussten wir unsere Pläne anpassen. Die Ursprungsidee, eine Wanderung um Harlech, wich somit dem Besuch der Burg in Harlech. Doch der Weg dorthin war nichts für schwache Nerven. Wir mussten eine der steilsten Straßen der Welt erklimmen. Sir Henry schnaufte und ächzte, aber er ließ uns nicht im Stich.
Die Burg Harlech, erbaut im 13. Jahrhundert von Eduard I., thront majestätisch auf einem Felsen und bietet eine spektakuläre Aussicht – zumindest wenn man es schafft, die Wolken zu durchdringen. Die Burg spielte eine bedeutende Rolle während der englisch-walisischen Kriege und diente später als Widerstandsfestung während des englischen Bürgerkriegs. Trotz des Nieselregens konnten wir die beeindruckende Architektur und die reiche Geschichte dieses Ortes bewundern. Die Burgmauern schienen uns Geschichten von Belagerungen und heldenhaften Verteidigungen zuzuflüstern.






Der nächste Halt war unsere nächste und letzte Unterkunft, das Caer Menai. Dieses charmante Hotel, liegt inmitten der Burgmauern von Caernarfon und ist ab 1858 als Ausbildungszentrum für Lehrer genutzt worden, bevor es 1891 durch ein Feuer zerstört und als Wohnhaus neu aufgebaut wurde.


Da wir heute das tägliche Picknick ausfallen ließen, bahnte sich natürlich bei einigen von uns schon am frühen Nachmittag der Hunger an, sodass wir kurzerhand im Pub „Black Boy Inn“ einkehrten und aßen. Angeblich spukt es dort ganz ordentlich und so gibt es zahlreiche Berichte, dass zum Beispiel Übernachtungsgäste wach wurden und eine alte Dame am Fußende ihres Bettes saß. Auch fallen häufiger unerklärlicherweise Gläser runter oder man kann ein Baby weinen hören, das nicht da ist und erst aufhört, wenn man etwas Beruhigendes gesagt hat. Ganz schön gruselig. Zum Glück haben wir eine andere Unterkunft gewählt.




Gut gesättigt, liefen wir durch den Nieselregen zurück zum Hotel, wo wir nach einer kurzen (Nach-)Mittagsruhe im Gemeinschaftsraum spielten, bis die Müdigkeit Oberhand gewann und wir in die Betten fielen.
Trotz Dauernieselregen haben wir definitiv das Beste aus dem Tag herausgeholt, hoffen aber auch auf besseres Wetter in den nächsten Tagen, um die Natur hier in Nordwales noch etwas erkunden zu können.