Heute morgen standen wir erneut früh auf, denn auf den Campingplätzen im Death Valley gab es nicht die Möglichkeit einen Stellplatz zu reservieren. Überall hieß es „first come, first serve“. Damit wir am heißesten Ort der Erde nicht strandeten, machten wir uns zeitig auf den Weg, um einen Stellplatz zu ergattern.
Nach ca. Zweieinhalbstunden Fahrt kamen wir im Tal des Todes an.

1849 waren Siedler mit 100 Viehwagen per Zufall in dieses Tal geraten, weil sie eine Abkürzung nehmen wollten. Für mehrere Wochen irrten sie durch die Wüste. Erstaunlicherweise kam niemand der Siedler ums Leben, außer eines Greises, der aber schon beim Betreten des Tals tödlich geschwächt war.
In den späteren Jahren wurde das Death Valley auch von Gold- und Silbergräbern auf links gedreht, jedoch ohne nennenswerte Erfolge. Das einzige Mineral, das hier tatsächlich für einige Jahre erfolgreich gefördert wurde war Borax. Aufgrund der hohen Transportkosten wurde es schon vor Ort raffiniert und dann auf den Markt gebracht. Typischerweise wurden die Transporte von 20 Maultieren (Mules) gezogen, wodurch der Begriff und die spätere Marke 20-Mule Team entstanden.

Wir fuhren zunächst mal zur Campsite, die wir entgegen unserer Befürchtungen, nahezu verlassen vorfanden. Personal gab es auch nicht, so dass wir uns an einem Automaten einbuchen mussten. Erfreulicherweise gab es hier aber am Stellplatz auch direkt Strom, Frischwasser und die Möglichkeit Schmutzwasser zu entsorgen. Das Wasser aus der Leitung ist wohlgemerkt so warm, dass man schon fast Tee darin kochen könnte.

Danach genehmigten wir uns einen kleinen Mittagssnack, welcher aus strammem Max und den restlichen Antipasti bestand. Frisch gestärkt fuhren wir ein paar Aussichtspunkte an, denn bei den rund 42° C Außentemperatur im Schatten war gar nicht daran zu denken, irgendetwas zu Fuß zu erledigen. Tatsächlich wurde im Death Valley auch der Rekord für die höchste Tagestemperatur der Erde gebrochen. Am 10. Juli 1913 betrug die gemessene Lufttemperatur 56,7° C. Dieser Wert ist umstritten, aber mit 54,4° C am 10. Juli 2021 liegt das Death Valley trotzdem noch auf dem ersten Platz. Auch nachts sind die Temperaturen hier nicht unbedingt kalt. Mit 41,7° C liegt das Death Valley immerhin auf Platz zwei der höchsten Nachttemperaturen der Erde.
Neben diesen Hitzerekorden ist das Death Valley zudem mit 85,95 m unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt der USA.

Der erste Aussichtspunkt, den wir aufsuchten war Zabriskie Point. Dieser lieferte eine hervorragende Aussicht über die glühende Steinwüste und wurde nach dem Vizepräsidenten der Gesellschaft benannt, die das Death Valley von einer Borax Mine zu einem Tourismusziel überführt hatte.

Nächster Halt waren die Harmony Borax Works. Direkt neben einem Salzfeld, in dem das Borax geschöpft wurde, konnte man die Überreste einer Borax-Raffinerie betrachten.

Letzter Punkt unserer Erkundungstour durch das Tal des Todes waren die Mesquite Sand Dunes. Hier finden sich inmitten der Steinwüste plötzlich richtige Sanddünen, wie man sie sonst eher in Afrika erwarten würde. Im Schatten eines Busches fanden wir auch einen Beweis dafür, dass das Tal des Todes gar nicht so tot ist, wie man vielleicht meinen könnte. Eine recht große Echse suchte dort nämlich nach Schutz vor der Sonne. Tatsächlich gibt es verschiedenste Tierarten im Death Valley. Neben Klapperschlangen und anderen Reptilien findet man auch Koyoten und Vögel, wie zum Beispiel den Großen Rennkuckuck, der allgemein eher als Roadrunner (MeepMeep) bekannt ist. Einen Koyoten sahen wir tatsächlich auch am Straßenrand umherstrolchen.

Nach dieser Station beschlossen wir zurück zur Campsite zu fahren, um Mogli an den Strom anschließen und damit die Klimaanlage benutzen zu können. Einige Aussichtspunkte waren leider auch gar nicht erreichbar, da es im August diesen Jahres einen der heftigsten Regenfälle seit Beginn der Aufzeichnungen gab und viele Straßen über- und unterspült worden waren. Der Boden hier ist halt so trocken, dass er nichts aufnehmen kann.
Trotz Klimaanlage lebte es sich wie in einer Sauna und wir schwitzten nur so vor uns hin.
Als die Sonne dann anfing hinter den umliegenden Bergen zu verschwinden, wurde es endlich erträglicher draußen und wir setzten uns noch ein wenig zum Lesen und Hörbuch hören in Moglis Schatten.

Zum Abendessen gab es Orzo-Pfanne und obwohl wir gelesen hatten, dass die Schlangen im Death Valley erst nachts aus ihren Verstecken kommen, aßen wir draußen im Sonnenuntergang. Danach flüchteten wir schnell in die nun deutlich kühlere Sicherheit Moglis, wo wir den Abend gemütlich ausklingen ließen.

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