Der Tag begann heute wieder mit dem Hotel-Frühstück aus dem Kapitel „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Aber hey – Energie muss ja irgendwo herkommen, auch wenn sie geschmacklich fragwürdig ist.
Danach ging es ins American Museum of Natural History, wo uns u.a. eine interaktive Show zu „Invisible Worlds“ erwartete – also Welten, die man nicht sehen kann, was ehrlich gesagt ziemlich gut zum Wetter draußen passte. Immerhin war die Show interaktiv und wirklich spektakulär aufgesetzt: leuchtende Mikroben, die einem durch den Raum folgten, kosmische Simulationen, und mehr wissenschaftliche Ahs und Ohs, als man zählen konnte. Ein bisschen wie Netflix für Gehirnzellen.






Nach so viel Bildung beschlossen wir, uns in die höheren Sphären des New Yorker Lebens zu stürzen: Mittagessen bei Joe Allen. Dort trifft man angeblich Broadway-Stars, Promis und solche, die es mal waren oder noch werden wollen. Leider haben sich an diesem Tag offenbar alle auf eine unsichtbare Welt zurückgezogen – außer uns war nämlich niemand wirklich da.

Aber wir gaben nicht auf! Washington Square Park sollte unser nächster Stopp werden. Schon auf dem Weg dorhin, fing es an zu nieseln. Aus dem Nieseln wurde dann fieser Fadenregen. Ein Wetter, das sich offenbar selbst übertroffen hat. Wir suchten Schutz – und fanden Trost in einer Eisdiele. Weil es logisch ist, bei Regen Eis zu essen. Ironie hat halt auch Kalorien.


Es folgte der krönende Abschluss des Tages: The Outsiders – Das Musical. Und was soll ich sagen? Es war fantastisch (auch wenn wir nicht das Glück hatten alle Erstbesetzungen zu sehen). Von der ersten Note bis zum letzten Vorhang war alles dabei: große Gefühle, Gänsehaut-Momente und Musik (u.a. „Great Expectations“) vom allerfeinsten. Die Darsteller gaben so viel Energie auf der Bühne, dass wir das schlechte Wetter fast vergaßen.




Als wir schließlich das Theater verließen – beseelt vom Musical, beflügelt vom Applaus und ein kleines bisschen verliebt in das Ensemble – geschah das Unerwartete: Der Regen hatte aufgehört. Keine Tropfen mehr, kein Wind, keine klammen Jacken. Stattdessen: klare Luft, trockene Straßen und eine überraschend milde Nacht, als hätte sich New York persönlich für das matschige Tagesprogramm der letzten Tage entschuldigen wollen.
Doch bevor wir uns auf den Weg zum Hotel machten, kam unser ganz persönliches Highlight: Stage Dooring. Ja, wir standen tatsächlich wie zwei ironisch motivierte Fanboys am Bühneneingang – halb belustigt, halb ehrfürchtig. Jeder Darsteller, der herauskam, wurde von den Besuchern mit bedeutungsschweren Blicken und hingehaltenen Play Bills begrüßt.




Auch wenn der Tag nicht nur Sonne und ein gutes Frühstück für uns bereithielt, endete er mit einem echten Broadway-Knall. Und das, ist die wahre Magie von New York – man weiß nie, ob man gerade in eine Pfütze tritt oder in einen unvergesslichen Abend.