Bei bestem Wetter starteten wir in den nächsten Tag voller Abenteuer. Nach einem kurzen, spartanischen Frühstück ging es wieder in unsere (nicht) geliebte U-Bahn. Wir sind in Deutschland, insbesondere in Düsseldorf, schon echt verwöhnt was die Qualität der U-Bahnhöfe und -wagen angeht. Mich verwundert hier vor allem, wie lang die Fahrtstrecken zwischen den einzelnen Stopps doch sind.

Am Battery Park angekommen, ging es auf die Fähre, um zur Freiheitsstatue überzusetzen. Das Schwanken des Bootes noch am Anleger ließ ein Revival des Plastiktüten-Massakers vor Cozumel befürchten, aber alle hatten hier zum Glück ihren Magen unter Kontrolle.

Auf dem Weg zur Liberty Island bot sich uns ein hervorragender Blick auf die Skylines von Manhattan, Brooklyn und New Jersey.
Auch wenn die grüne Lady sich aufgrund der aktuellen Lage vermutlich am liebsten ins Wasser stürzen und zurück nach Frankreich schwimmen würde, war der Besuch der Liberty Island doch höchst interessant. 1886 eingeweiht, war sie ein Geschenk Frankreichs an die USA, um die Prinzipien der Freiheit und Demokratie der jungen Nation zu würdigen. Ursprünglich war die Statue aus Kupfer und glänzte wie Gold, durch Oxidation des Kupfers bildete sich aber die typisch grüne Patina. Von innen ist die Statue übrigens hohl. Sie wird durch Streben im Inneren gehalten. Die äußere Bronzeschicht ist gerade mal 2,4 mm dick.

Nach dem Mittagessen auf Liberty Island ging es mit der Fähre rüber auf die Nachbarinsel Ellis Island. Einwanderer, die sich auf den Dampfschiffen keine Tickets der ersten oder zweiten Klasse leisten konnten wurden hierhergebracht und einer Überprüfung unterzogen. Dabei wurden juristische und medizinische Untersuchungen durchgeführt, um kranke Menschen und Kriminelle auszusortieren.

Das beinhaltete übrigens auch homosexuelle Menschen. Irgendwann galt das „Don’t ask – Don’t tell“ Prinzip und Homosexuelle wurden nicht mehr explizit verfolgt, solange sie sich nicht „outeten“. Erst 1990 war es Homosexuellen offiziell erlaubt, in die USA einzureisen. Am Ende schafften es wohl insgesamt nur 2% der Einwanderungswilligen nicht in die USA einzureisen. Ein großes Problem bei der Einreise war übrigens der Verlust von Socken! Während der Desinfektionsdusche verloren viele Einwanderer ihre Socken! Falls Ihr also mal einen Besuch von Ellis Island plant, denkt an ein paar Notfallsocken!

Mit ordentlich platten Füßen ging es am Nachmittag zurück nach Manhattan. Nächster Stop: One World Observatory!
In 47 Sekunden ging es mit dem Aufzug hoch auf ca. 406 Meter, zur 360° Aussichtsetage des One World Trade Center. Das Ganze wird dabei sehr spektakulär inszeniert und man kommt sich vor wie in einem Freizeitpark. Wir mussten allerdings nicht mal anstehen, da wirklich NICHTS los war! Die Aussicht war atemberaubend! Durch die langsam untergehende Sonne und über New Jersey aufziehende Regenwolken bot sich uns ein wahres Spektakel aus Licht und Schatten.

Wieder heil unten angekommen musste erstmal ein kleiner Snack her. So erholten wir uns bei leckerem Gebäck von den immerhin 11 km, die wir heute durch die Gegend gelatscht sind.

Danach stand der letzte Punkt des Tages an: das Empire State Building. Da es mittlerweile dunkel geworden war, glitzerte die Stadt unter uns wie Diamanten. Natürlich durfte auf dem Empire State Building auch King Kong nicht fehlen. Er griff durch das Fenster und packte mich, aber Max konnte mich zum Glück noch in letzter Minute retten. Müde und erschöpft machten wir uns anschließend auf den Weg ins Bett.

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert