Wenn wir irgendwann einmal gefragt werden, was wir uns bei dieser Kreuzfahrt gedacht haben, wird die Antwort vermutlich nicht sein: „Früh aufstehen und ins Wasser springen!“. Dennoch begann unser Tag in Punta Plata nicht mit einem entspannten Frühstück, sondern um 5:30 Uhr morgens, mit einem schrillen Wecker und der verzweifelten Suche nach Kaffee.

Halb schlafwandelnd schafften wir es aufs Festland, wo uns ein freundlicher Guide und ein Bus erwarteten, der uns zu den Damajagua Wasserfällen brachte.

Nach einer halbstündigen Fahrt und einer kurzen Einführung startete unsere 45-minütige Wanderung durch den dichten Dschungel. Unsere morgendliche Fitnessroutine bestand also aus Schwitzen, Stolpern und der stillen Hoffnung, dass das hier irgendwann zu einer würdigen Belohnung führen würde. Immer wieder ließ unser Guide verlauten „Only five more Minutes, but dominican Minutes“.

Bereits nach den ersten (echten) fünf Minuten stellte sich heraus, dass nicht jedes Gruppenmitglied der körperlichen Belastung gewachsen sein könnte und wir machten Bekanntschaft mit Würgelotte – einer Frau, die beinahe so grün wurde wie die umliegenden Palmen. Jeder Meter mehr brachte sie näher an den Punkt, an dem wir nur noch beten konnten, in welche Richtung der Wind weht. Ihre tapfere Würgerei gab dem Wort „Naturgeräusche“ eine völlig neue Dimension. Trotz des nicht besonders dezenten Odors, das sie verbreitete, schleppte sie sich (und ihren rebellierenden Magen) irgendwie bis nach oben.

Nach gefühlten 10 Wiederholungen der „five more dominican minutes“ und nass geschwitzt lag der erste Wasserfall vor uns – oder wie wir sie nach kurzer Zeit nannten: Dominikanische Natur-Achterbahn.

Was folgte, war eine Art wildes Abenteuercamp für Erwachsene: Wir sprangen mutig von Klippen in smaragdgrüne Pools, rutschten auf natürlichen Wasserrutschen hinunter, die glatt und kühl von Jahrtausenden Wasser geformt waren, schwammen durch enge, hohe Schluchten, in denen das Sonnenlicht mystische Lichtstrahlen auf das Wasser zauberte und sprangen von Felsklippen.

Es fühlte sich an, als wäre man Teil eines Dschungelfilms – nur ohne Stunt-Double. Jeder Sprung ließ das Adrenalin höher steigen, jeder Wasserfall war ein kleiner Sieg über unsere Morgenmüdigkeit.

Am Ende dieses verrückten Abenteuers waren wir pitschnass, überglücklich und – natürlich – hungrig. Aber während wir später wieder am Schiff ankamen und einen Snack aßen, waren wir uns einig: Um 5:30 Uhr aufzustehen hatte sich selten so gelohnt.

Dennoch entschieden wir uns für eine Siesta und ruhten uns ein wenig aus, bevor es mit Aline ins Restaurant „La Cucina“ ging.

Dank der Siesta waren wir ausreichend vorbereitet für eine lange Nacht, sodass es uns zuerst aufs Oberdeck trieb, wo wir mit Aline, Ellen, Gideon und einigen mehr zu den Beats der Livemusik tanzten. Die Party ging dann später im Bliss weiter, in der wir dann quasi das Licht ausschalteten und weiter in den Pub zogen, der auch kurze Zeit später die Türen schloss. Zum Glück ist das Bett hier nicht allzuweit entfernt, sodass wir schnell in das Land der Träume fanden.

2 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert