Trotz Ruckeln und ein wenig Lärm vom Zug, konnten wir, insbesondere auch durch das längere Bett, recht gut schlafen. Während ich um sechs Uhr aufstand, um mich mit Kaffe zu versorgen und die Frühstücksbox zu plündern, schlief Eric noch ein wenig weiter. Sehr pünktlich, um neun Uhr, erreichte der Zug den Bahnhof von Huế, wo unser Fahrer auch schon mit einem kleinen Carepaket auf uns wartete.

Binnen 10 Minuten kamen wir am Hotel für die nächsten Tage, dem Pilgrimage Village Huế Boutique Resort & Spa, an.

Nachdem der Check In schnell erledigt war, teilte man uns mit, dass unser Zimmer noch nicht fertig sei, wir aber ein Upgrade auf die Honeymoon Suite bekommen würden. Da wir die Zeit bis wir das Zimmer beziehen konnten sinnvoll nutzen wollten, gingen wir an den Pool der großen Hotelanlage und verbrachten den Vormittag mit Lesen und Schlafen (also alles wie immer 😅).

Man muss sagen, dass es hier heute wieder deutlich heißer (34°C) und schwüler ist als gestern in Ninh Binh , wodurch wir uns auf eine kleine Abkühlung im Pool freuten. Die Abkühlung blieb nur leider aus, denn der Pool war von der Sonne so aufgeheizt, dass man mindestens von Badewannenqualität sprechen konnte.

Als wir gegen Mittag dann auf unser Zimmer durften, waren wir schon sehr positiv angetan. Alleine das riesige Bett und der große Balkon mit eigener Sonnenliege waren genial.

Dazu diese extravagante Anlage mit allem (und wirklich allem), was das Herz so begehrt. Im Spa-Bereich gibt es sogar Saunen, die wir, trotz Neugier auf die Wellneskultur in Vietnam, bei dem Wetter vermutlich eher meiden werden.

Nach einer kurzen Verschnaufpause sammelten wir ein paar Sachen zusammen, die wir über den Wäscheservice reinigen lassen wollten, da uns langsam aber sicher einige essentielle Wäscheteile ausgingen. Ein paar empfindliche Teile wollte ich später noch per Hand waschen, da wir aus einigen Rezensionen herausgelesen haben, dass hier quasi alles in den Trockner geht. Insbesondere für die Funktionswäsche, die danach einige Größen kleiner sein könnte, wäre das wohl der Super-GAU und nicht so cool für das was noch so auf unserer Agenda steht 😅.

Als die organisatorischen Sachen erledigt waren, riefen wir uns einen Grab (zur Auffrischung: das ist quasi Uber in Südostasien). Dieser brachte uns zum Mausoleum vom vorletzten Kaiser Vietnams, Khải Định. Dieses Fusionsschmuckstück aus europäischer und vietnamesischer Kunst, mit vielen Porzellanelementen, ist zwar deutlich kleiner als das seiner Vorgänger, aber dennoch eine äußerst sehenswerte und prachtvolle letzte Ruhestätte.

Da die Errichtung dieses Mausoleums nicht besonders kostengünstig war, wurden die Steuern mal eben um knackige 30% angehoben. Das setzte insbesondere den ärmeren Bevölkerungsschichten ziemlich zu. Deswegen und aufgrund seiner Nähe zu Frankreich, als Besatzer und Kolonialmacht, hat sich der Gute keiner besonderen Beliebtheit im Volk erfreut.

Zurück am Hotel angekommen, machten wir uns fix frisch und brachen zum Abendessen im Hotelrestaurant auf. Besonders positiv war, dass es zu beinahe jedem Gericht ein Bild gab und das Essen auch exakt so kam, wie es auf der Karte (oder dem Bilderbuch) angezeigt war.

Während wir aßen, machte sich ein erstes Wetterleuchten bemerkbar, welches irgendwann zu Blitzen wurde und dann in ein monsunartiges Unwetter ausarteten. Der Niederschlag war so enorm, dass innerhalb kürzester Zeit die kleinen Teiche auf der Hotelanlage über die Ufer gingen und die Wege einnahmen. Sogar im Restaurant bildeten sich kleinere Rinnsale, die sich ihren Weg zwischen den Dachziegeln hindurch langsam nach unten bahnten. Laut der Mitarbeitenden war dieser Wolkenbruch lang ersehnt und für uns hatte das ganze etwas Gemütliches. Das aber auch nur, weil wir das Spektakel aus dem Trockenen beobachten durften.

Da es Morgen wieder früh losgeht, gingen wir nachdem das Übelste vorbei war schnell auf unser Zimmer, um uns auszuruhen und später zu schlafen. 😊

1 Kommentar

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert