Als wir heute morgen in aller Frühe durch Kehrmaschinen und Straßenarbeiter geweckt wurden, fühlten wir uns direkt an die Heimat in Düsseldorf erinnert. Zum Glück hatten wir ja aber Urlaub und konnten uns nochmal umdrehen. Nachdem dann gegen 9 Uhr sämtliche Glocken in San Gimignano, inklusive der Glocke direkt vor unserem Schlafzimmerfenster, loslegten, waren wir zum Glück ganz gut ausgeschlafen.


Da es in dieser Unterkunft kein Frühstück gab, packten wir nach der Morgentoilette unsere Sachen zusammen und brachten sie schon mal ins Auto. Danach gingen wir zurück in die Stadt und setzten uns in eine kleine Paninothek zum Frühstück. Noch während wir darüber beratschlagten, welche Panini wir bestellen sollten und im Flüsterton feststellten, dass das Panini der asiatischen Tischnachbarin sehr gut aussah, antwortete diese auf nahezu perfektem Deutsch, dass es sehr lecker sei und sie die Nummer 25 bestellt habe.
Wir ließen uns das Frühstück gut schmecken. Nachdem die asiatische Tischnachbarin sich erneut auf nahezu perfektem Deutsch verabschiedet und uns einen schönen Tag gewünscht hatte, wurde ihr Platz zügig von zwei Damen mit Hund eingenommen. Dank Max ausgeprägter Tierliebe kam man schnell ins Gespräch und wir stellten fest, dass die beiden ebenfalls aus Deutschland, nämlich aus der schönen Hansestadt Hamburg, kamen. Zusammen mit ihrem blinden Hund bereisten sie in einem kleinen Schlafbüsschen schon seit einiger Zeit Süddeutschland, Österreich und Italien. Kurzerhand beschlossen wir, mit den beiden zusammen die zweite, offiziell als „weltbeste“ gekrönte Eisdiele in San Gimignano zu besuchen. Das Eis war vorzüglich und wir waren uns einig, dass der Titel durchaus Berechtigung haben könnte. Nachdem wir noch die Handynummern ausgetauscht hatten, trennten sich unsere Wege. So schnell lernt man liebe neue Leute kennen 😊

Im Anschluss wanderten wir noch ein wenig auf dem Hügel, auf dem San Gimignano liegt und schwitzten in der hochstehenden Sonne ganz ordentlich. Auf den Treppen der Piazza del Duomo füllten wir im Schatten noch entspannt unseren Flüssigkeitshaushalt auf und machten uns dann auf den Weg zum ersten Zwischenstopp des Tages: Val d’Elsa masso bianco.
Dabei handelt es sich um einen, zwischen San Gimignano und Siena, gelegenen Fluss mit größtenteils kristallklarem, strahlend blauem Wasser. Dort angekommen, spazierten wir ein wenig durch den umliegenden Wald und ließen am und im Wasser Füße und Seele baumeln.




Erfrischt und ausgeruht ging es weiter zum nächsten Zwischenstopp. Das mittelalterliche Dorf Montereggioni. Leider mussten wir vor Ort aber feststellen, dass Montereggioni zwar architektonisch und landschaftlich sehr schön ist, aber zu 100% auf kommerziellen Tourismus ausgelegt ist. In dem wirklich kleinen Dörflein reihte sich ein touristischer Ramschladen an den Nächsten und sogar ein Blick von der Stadtmauer ins Tal kostete Eintritt. Es entstand einfach teilweise das Gefühl von „Strandpromenade“.

Einziges Highlight sollte dabei ein Baum bleiben, in dem bestimmt hundert kleine Vögel saßen und ein Spektakel ohne Gleichen veranstalteten.
Wir machten uns also zügig wieder auf den Weg zum Auto. Auf halbem Weg dorthin stellten wir fest, dass die Parkkarte nicht mehr dort war, wo sie sein sollte. Wir liefen also den gesamten Weg zurück und tatsächlich: unweit des „Vögel-Baumes“ lag unsere Parkkarte auf dem Boden und wartete auf Rettung. Wenn da mal nicht einer der Taschendieb-Vögel zugelangt hat. Vorne rum Spektakel machen und hintenrum Parkkarten klauen… 🕵️♂️wir haben Euch durchschaut ihr Montereggioni-Vögels!😒
Weiter ging es durch die gewohnt malerischen Landschaften zum heutigen Tagesziel: Siena. In Siena angekommen, legten wir eine kurze Siesta ein und machten uns dann wie immer auf die Suche nach etwas Essbarem. Bereits im Dunkeln bahnten wir uns unseren Weg durch die eher großstadtartig anmutende Innenstadt. Sehr schnell waren wir uns einig, das Abendessen heute an den kleinen, schummrig beleuchteten Tischen unter der Loggia del Papa einzunehmen. In leichter Schräglage, aufgrund des abschüssigen Platzes, ließen wir uns Tomate-Mozzarella, Bruschetta, Lasagne, Schweinelenden und Pizza schmecken. Auch ein köstlicher Nachtisch durfte natürlich nicht fehlen.


So endete unser Tag mit zahlreichen neuen Eindrücken, glücklich und zufrieden.
An euch sind Schriftsteller verloren gegangen.
Ihr solltet darüber nachdenken Reiseführer zu schreiben, aber auf jeden Fall Restaurantführer 👍😀
In den See hätte auch auch gerne meine Füße reingehalten 😄