Heute konnten wir mal ein kleines bisschen länger schlafen. Nach einem soliden Frühstück, unter anderem mit Bananen, die direkt vor unserer Zimmertür wuchsen, ging es dann erneut in die Altstadt von Hoi An, um bei Ba Ri Tailor die finale Anprobe meines neuen, maßgeschneiderten Anzugs durchzuführen. Diesmal passte alles perfekt und nach nur 30 Minuten Wartezeit, in denen noch die Taschen und Knopflöcher eröffnet wurden, konnte ich meinen Anzug samt kostenlosen Einstecktuch mitnehmen. Es ist schon Wahnsinn, was hier in nicht mal 24 h geleistet wurde und das Ganze für umgerechnet gerade mal 140 € 😱. Wie die dauerhafte Qualität ist, kann man zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch nicht sagen, aber auf den ersten Blick fühlt sich alles nicht minderwertiger an als in Deutschland. Zumal die Ware in Deutschland überwiegend auch irgendwo in Asien produziert wird und man bei dem Preis sicherlich nicht allzu viel falsch machen kann. Während wir warteten, konnten wir noch beobachten, wie zahllose andere Kunden ausgemessen und Anproben durchgeführt wurden. Gerade bei solchen Preisen fanden wir es schon dreist, wie manche westlichen „Influencer“ versuchen, die Preise weiter zu drücken im Austausch gegen Social Media Werbung…

Bananenbaum
Zensiert wegen Müdigkeit 😅

Zurück im Hotel wurde mal wieder alles eingepackt und dann ging es, bei strahlend blauem Himmel, nochmal an den Pool, bevor wir gegen Mittag mit dem Speedboat zur Insel Cù Lao Cham gebracht wurden.

Da die Beschreibung der Ablegestelle vier verschiedene Punkte bei Google Maps ausspuckte, war es schon ein wenig auf gut Glück, den richtigen Punkt zu erreichen. Natürlich erwischten wir den Falschen und durften mit unseren 90 l Rucksäcken erstmal 200 m durch die pralle Mittagssonne spurten, um noch rechtzeitig zu kommen. Nach kurzer Verschnaufpause ging es auch schon los auf das kleine Speedboat.

Dieses machte seinem Namen alle Ehre und so flogen wir förmlich, zu unserem großen Vergnügen, mit Topspeed über die glitzernden Wellenkämme.

Im Hafen von Cù Lao Cham angekommen, konnten wir eine kurze Strecke zu unserer Unterkunft, dem Monkey Homestay & Bar spazieren. Dabei ging es vorbei an allerlei Meeresgetier, das in der Sonne zum Trocknen ausgelegt war. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, machten wir uns direkt auf, in das zur Unterkunft gehörende Restaurant, denn frische Seeluft macht bekanntlich hungrig.

Gut gesättigt cremten wir uns dann gründlich ein und spazierten zum Strand, wo wir uns unter einem Baum daniederlegten und dem Wellenrauschen lauschten.

Auch ein wenig Abkühlung durfte natürlich nicht fehlen. Das südchinesische Meer ist tatsächlich aber überraschend kalt. Auch mit fast, bzw. über 30 macht das Bauen von Sandburgen und Wassergräben natürlich noch einen riesen Spaß und so versanken wir völlig im buddeln, ausheben und befestigen.

Zwischenzeitlich besuchte uns auch, zumindest aus der Ferne, eine ganze Horde Affen, die in einem hohen Baum rumturnten. Nach einem spektakulären Sonnenuntergang ging es dann so langsam zu unserer Unterkunft zurück. Auf dem Weg trafen wir noch ein kleines Äffchen, das direkt im Baum über dem Weg hing.

Dort angekommen marschierten plötzlich einige Militärs auf und ließen sich direkt vor unserer Unterkunft auf niedrigen Plastikschemeln nieder. Zudem wurde ein grüner Rollrasen ausgelegt, eine Leinwand und ein Fernseher aufgebaut. Es lief laute, traditionelle Musik und alles hatte einen sehr offiziellen Charakter. Mit und mit versammelte sich wahrscheinlich das gesamte Dorf. Von der Unterkunft erklärte man uns, dass heute ein Militärfeiertag sei, da heute vor 70 Jahren, bei Điện Biên Phủ, im Norden von Vietnam, der entscheidende Sieg über die französischen Besatzungsmächte errungen worden war, was letztendlich zur Befreiung (und Teilung) Vietnams führte. Beim offiziellen Programm wurden dann Tanzdarbietungen aufgeführt, ein Militärchor sang und es wurden zahlreiche patriotische Lieder, teils mit ordentlichem Electronic-Beat gespielt. Nachdem wir uns das Treiben einige Zeit angeschaut und noch eine Kleinigkeit verspeist hatten, zogen wir uns aufs Zimmer zurück,  wo wir aber, zumindest akustisch, noch lange Zeit an den Feierlichkeiten teilhaben durften. Unter anderem vermutlich Karaoke… Ihr könnt es Euch vorstellen…

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