Heute melden wir uns erneut von einem Tag auf See – oder besser gesagt: vom Krankenlager auf Deck 9, Kabine 9162. Schon gestern kündigte sich leise das Unheil an (hustend, schniefend und Kopfschmerzen), aber heute hat mich die Erkältung dann endgültig aus den Flip-Flops gehauen.
Während draußen die kühle Meeresbrise à la “Willkommen in der Nähe von New York” wehte und das Thermometer auf „Jacke, Schal und heißen Tee“ umschaltete, verwandelte sich unsere Kabine kurzerhand in eine Mischung aus Lazarett, Wellnessoase und Netflix-Bunker. Das Deck? Wurde höchstens noch durch das Kabinenfenster inspiziert. Der Pool? Ein ferner Traum. Stattdessen: Ibuprofen auf Eis und die große Frage – wie viele Taschentücher passen eigentlich in einen Minimülleimer?
Aber hey – auch Kranksein hat auf einem Kreuzfahrtschiff seinen Stil. Während ich mich mit Decke und dampfendem Tee eingekuschelt habe, hat mein Körper Höchstleistungen beim Gesundwerden vollbracht (zumindest bilde ich mir das ein). Und am Abend war ich immerhin wieder soweit hergestellt, dass ich mich in zivilisierter Form unter Menschen wagen konnte – und das sogar ins brasilianische Restaurant! Fleischspieße, soweit das Auge reicht und der Magen verträgt. Gemeinsam mit Aline haben wir uns tapfer durch die Speisekarte gefuttert.





Der Abend gipfelte schließlich in einem bittersüßen Highlight: der “One Last Dance” in der Bliss Lounge. Musik, Lichter, ein bisschen Glitzer – und ein paar Abschiedstränchen. Denn was wäre eine Kreuzfahrt ohne diese ganz besonderen Urlaubsbekanntschaften, die einem ans Herz wachsen, als hätte man gemeinsam fünf Jahre im Zeltlager verbracht?
Es wurde getanzt, gelacht, umarmt – und dabei gehofft, dass man sich nicht nur auf Instagram wieder trifft.


Fazit des Tages: Auch wenn ich heute gesundheitlich eher auf “Anker gesetzt” statt “Voller Fahrt voraus” war – das Herz wurde warm, der Bauch wurde voll und der Abend war trotzdem ein kleines Highlight. Morgen geht’s weiter – hoffentlich mit weniger Taschentüchern und mehr Abenteuer.