Heute morgen erwachten wir zeitig und gut gelaunt, denn es war ein besonderer Tag. Heute vor genau sechs Monaten hatten wir uns das erste Mal persönlich getroffen. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass wir heute hier sein würden!
Wir gingen zum Frühstück und genossen erneut Focaccia, Kuchen und andere Leckereien. Für das Abendessen beschlossen wir, in unserer Unterkunft vorzubestellen, denn unsere Dachterrasse eignete sich perfekt für ein romantisches Dinner im Sonnenuntergang. Dann brachen wir in Richtung Levanto Bahnhof auf. Von dort aus fuhren wir mit dem Zug, welcher die gesamten Cinque Terre abfährt, bis zu dem berühmten alten Fischerdorf Riomaggiore. Wir waren zuvor bereits gewarnt worden, dass die Züge in Italien nicht allzu pünktlich seien. Wie gut, dass wir in Deutschland da Besseres gewohnt sind (ha,ha ha, h…🤦🏻‍♂️NICHT.). Letztendlich kam der Zug aber tatsächlich pünktlich und so kamen wir in nullkommanichts zwischen alten, bunten Häuschen, direkt am Mittelmeer gelegen, an.

Wir hatten uns für den heutigen Tag, der zugleich unser letzter kompletter Tag in diesem wunderschönen Italienurlaub darstellte, noch einmal etwas besonderes gegönnt: Im Hafen bestiegen wir ein kleines Motorboot, welches uns entlang der steinigen Küste zu den einzelnen Dörfern der Cinque Terre führen sollte. Im Gegensatz zu den großen, völlig überlaufenen Fähren, stellte sich dieses Unterfangen mit lediglich vier weiteren Passagieren als deutlich gemütlicher und intimer heraus.

Erster Stop nach dem Verlassen des Hafens von Riomaggiore war ein kleiner Wasserfall, der direkt aus der Felsenküste sprudelte und sich ins Meer ergoss. An dieser Stelle hatten wir die Gelegenheit, unsere Badesachen anzuziehen und ins kühle Nass zu springen. Schon vom Boot aus konnten wir dank des kristallklaren Wassers sehen, dass sich hier auch recht große Fische tummelten. Mit Hilfe der durch den Bootsbesitzer bereitgestellten Tauchermasken konnten wir die Fische dann sogar aus nächster Nähe beobachten.

Nachdem sich alle ausgiebig abgekühlt und sattgesehen hatten, ging es weiter entlang der Küste zu den einzelnen bunten Dörfern der Cinque Terre. Durch die sehr freundliche und gut informierte Kapitänin unseres kleinen Bootes erfuhren wir interessante Details. So beruht beispielsweise der bunte Anstrich der Häuser auf der Tatsache, dass die Fischer damals zur Zeit ohne GPS und Navigationsgeräte anhand der für jeden Ort charakteristischen Farben schon von weitem wussten, wo sie zuhause waren.

Außerdem bestätigte sie unsere Vermutung, dass der Salzgehalt hier im Meer besonders hoch ist. So war uns nämlich aufgefallen, dass man ganz unbewegt im Wasser treiben konnte, ohne unterzugehen. Etwas, was zumindest mir nur aus dem dafür berühmten Toten Meer bekannt war.
Genau dieses Salz sollte dann auch für den Rest des Tages unser ständiger Begleiter bleiben, denn nach dem Schwimmen und der immer wieder aufspritzenden Wellen, waren unsere Körper ordentlich mit Meersalz verkrustet. Vielleicht reichte das was wir am Ende zusammenkratzten ja für ein kleines Mitbringsel „Mediterranes Meersalz“ aus? Man weiß es nicht!

Aufgetankt mit viel Sonne und frischer Seeluft endete unsere insgesamt dreistündige Bootstour wieder in Riomaggiore. Wir stärkten uns noch mit ein paar Sandwiches und machten uns dann auch wieder auf zum Zug, denn das Festland des Dorfes stellte sich, wie die großen Fähren, als sehr überlaufen heraus.

Mit kleiner Verspätung (die DB würde sagen: wenige Minuten…) fuhren wir mit dem Zug zurück nach Levanto. Dort kauften wir noch ein paar Snacks ein, die wir am Abend und auf der Rückfahrt am nächsten Tag verspeisen wollten.
Auf dem Weg zur Unterkunft stießen wir mitten auf der kurvigen Bergstraße noch zufällig auf Max zweiten Strandschuh, den wir am Vorabend wohl im Dunkeln auf dem Weg zwischen Auto und Unterkunft verloren hatten. Er hatte es bestimmt 1,5 km weiter talwärts geschafft.  
Ein wahres Happy End!

Nachdem wir frisch geduscht und von Salz befreit waren, war es auch schon Zeit für unser Abendessen. Im Sonnenuntergang servierte uns die extrem liebenswürdige Angestellte der Unterkunft Salat und Pasta. Zu meinem Entsetzen war mein Salat allerdings mit (mein Empfinden:) katzenfutterartigem Dosen-Thunfisch garniert. Allein der Geruch führte fast dazu, dass ich mir das Sandwich des Nachmittags nochmal durch den Kopf gehen ließ. Zum Glück war mein strahlender Ritter Sir Max sofort zur Stelle und verdrückte zumindest den Großteil des Thunfisches, so dass ich mich dem Essen wenigstens mit dem Wind nähern konnte…
Der geneigte Leser unseres Blogs wird mir aber zustimmen, dass ich nach der Völlerei der letzten zwei Wochen wahrscheinlich trotz eher spärlichem Abendessen nicht vom Fleisch fallen werde. Außerdem erwartet uns morgen auf der Rückreise sowieso noch eine ganz besondere Köstlichkeit, aber dazu morgen mehr… 😉

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