Leider mussten wir auch heute wieder spontan umplanen, da wir gestern erfuhren, dass das geplante White Whater Rafting aufgrund der niedrigen Wasserstände nicht stattfinden kann.
So beschlossen wir am Frühstückstisch, dass wir den Tafelberg erklimmen werden. Planmäßig wollten wir den Weg nach unten mit dem Cable Car bestreiten. Dazu aber später mehr. Noch am Frühstückstisch wurden wir von einem nettem deutschen Eherpaar müde belächelt, weil man besser nicht in der prallen Mittagshitze auf den Tafelberg steigt. Da dieser aber heute nicht die „Decke“ auf hatte, beschlossen wir den Aufstieg dennoch in Angriff zu nehmen.
Gesagt, getan. Um 11 Uhr standen wir mit all‘ unseren Blessuren und Folgen der Vortage startbereit, am Anfang des Platteklip-Gorge auf ca. 385 Metern Höhe. Laut Internet, zweifellos der schnellste Weg auf den Berg, leider auch einer der steilsten und anstrengendsten. Bei knapp 30°C waren wir bereits nach der ersten Etappe in der prallen Sonne nass geschwitzt. Dennoch blieben wir hart und bestiegen langsam aber sicher den 1.085 Meter hohen Berg.
Der Pfad geht auf 3 km Wanderstrecke bei einerdurchschnittlichen Steigung von 23% ca. 700 Meter in die Höhe. Dabei lernten wir wohl das nächste Level der als „sicher“ bezeichneten Wanderwege in Südafrika kennen. Ungleichmäßige und vorallem hüfthohe Stufen, zwangen uns dazu, regelmäßig zu pausieren. Dazu kam, dass absteigende Wanderer schon anmerkten, dass das Cable Car aufgrund des Windes heute nicht fahren würde. Dennoch blieben wir hart. Schließlich wollten wir auf die Spitze.
Nach ungefähr drei Stunden waren wir endlich oben, auf dem völlig klaren Tafelberg, angekommen. Der Wind war teilweise so stark, dass man sich hineinlegen konnte, ohne umzufallen (mehr dazu im Video). Der Ausblick war weit mehr als atemberaubend. Es machte fast den Anschein, als ob Kapstadt nur eine riesige Spielzeugstadt ist.


Als wir auf uns gestriges Ziel, den Lions Head, blickten und feststellten, dass dieser nur etwa halb so hoch ist, waren wir mächtig stolz auf uns.

Aufgrund des starken Windes machte das Cable Car weiterhin keinen Anschein fahren zu wollen. Das hieß für uns: Entweder runterlaufen oder Schlafplatz suchen. Unsere Entscheidung fiel auf Ersteres. So machten wir uns auf den Weg nach unten. Mit dem Wind in Rücken und der Anstrengung des Aufstiegs in den Gelenken und Muskeln, erreichten wir nach knapp einer Stunde und 20 Minuten den Parkplatz.

Völlig fertig und hungrig holten wir uns ein Eis (leider gab es keine Alternative). Auf dem Rückweg setzten wir noch ein nettes deutsches Pärchen an Ihrem Hotel ab und hatten nur noch ein Ziel: Den Pool.
Während Max sich noch kurz im Pool erfrischte, wollte Aline gar nicht mehr aufstehen. Als wir dann beide endlich saßen, fiel es umso schwerer sich zu bewegen. So wurde auch die abendliche Nahrungsaufnahme zu einer scheinbar wachsenden Hürde.
P.S.: Gegessen haben wir trotzden und wie immer fielen wir völlig erschöpft ins Bett.