Wie heißt es so schön? Der frühe Vogel fängt den Wurm. So ging es auch uns heute Morgen als um 6 Uhr der Wecker ging und wir um 7 Uhr am Frühstückstisch saßen. Unser Tagesplan sah die Reise nach Sossusvlei und somit auch unser erstes Campingerlebnis vor. Bevor es losging mussten wir noch kurz zum Autoverleih, da die zweite Batterie (für den Kühlschrank) nicht so wollte wie wir es gern gehabt hätten 😛. Kurzer Batterietausch und los ging’s.
Wenn wir schon beim Thema Auto sind, wollen wir die Gelegenheit ihn Euch vorzustellen natürlich nicht verstreichen lassen. Es handelt sich um einen Toyota Hilux in der Offroad Ausstattung. Vorne ist eine Fahrerkabine mit fünf Sitzplätzen, obendrauf thront unser Dachzelt und hinten im Aufbau sind Kühlschrank, Kompressor, Gasflaschen und alles mögliche an Küchenutensilien (Töpfe, Grillrost, Besteck usw.). Wir haben zwei Ersatzreifen und eine Seilwinde (für den Fall, dass wir uns selber mal irgendwo herausziehen müssen). Aus den letzten Jahren ist ja bekannt, dass alles was fährt auch einen Namen bekommt. Die Namensgebung ist uns nicht leicht gefallen. Nun heißt er „The Rock“ 🗻 (liebevoll Rocky genannt).
Schon nach 15 Minuten erwartete uns die erste Fahrt auf einer Gravel Road. Gravel Roads sind nach der asphaltierten Straße die hochwertigeren Straßen. Bestehend aus Kies und Sand, ein besonderes Abenteuer. 😁Am Anfang war das ganze Ding noch recht einfach, bis dann das erste Schild auftauchte und auf rutschige Straßen hinwies. Also gingen wir unsere mentale Checkliste durch:
- Reifendruck auf 1,8 bar reduzieren (Dank dem Kompressor an Board kein Thema nur sehr zeitintensiv bei den Riesenreifen)
- Schmutzschutzfenster auf (Es handelt sich um eine Öffnung am hinteren Aufbau des Autos, das beim Öffnen durch die veränderte Aerodynamik das eindringen von Staub verhindert)
- Langsam herantasten und vorsichtig fahren

Wie sich später herausstellte, gab es diese Gravel Roads auch noch in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Später mussten wir nämlich noch über eine derbe Piste fahren. Wir wurden so durchgeschüttelt, dass wir froh waren den Magen nicht so voll zu haben.Auf unserem Weg kamen wir an Solitaire vorbei. Nach der Kennzeichnung auf der Landkarte hätten wir eine kleine Stadt erwartet. Dort gab es aber nur ein Restaurant, Toiletten, eine Tankstelle und einen Bäcker. Letzterer heißt McGregor’s Bakery und ist für seinen Apfelkuchen bekannt. Da wir ohnehin Appetit hatten, ließen wir uns nicht lumpen und aßen ein leckeres Stück.

Danach ging es weiter nach Sesriem, wo wir heute das erste Mal campen sollten. Auf dem Weg passierte dann das unglaubliche. Wir sahen eine wilde Giraffe mit ihrem Kleinen, wie sie am Straßenrand standen und genüsslich die Blätter von den Bäumen ernteten. Aline war natürlich völlig aufgelöst. (Ich vermute aber, dass sich das spätestens mit Beginn unserer Safaris auch wieder normalisieren wird 😛).
In Sesriem angekommen, fanden wir einen offensichtlich sehr gut ausgestatteten Campingplatz (Sossus Oasis Campsite) vor. Wir hatten eine offene Hütte mit Dusche, Toilette und Waschbecken. Der Aufbau und die Einrichtung des Dachzeltes und unseres Camps ging super schnell. Schon nach 20 Minuten kochten die Nudeln und das Fleisch lag auf dem Grill. Da es so super windig war, war das Essen leider deutlich schneller kalt, als es warm war.
Den Rest des Abends verbrachten wir bei Bier und Wein in der Hängematte und auf der Terasse.

Gegen 20 Uhr schauten uns auf einmal zwei Augen an und ein Kapfuchs stand auf der Terasse. Aline nannte ihn Pete. Dieser bescherte uns zusammen mit einem Artgenossen eine unruhige Nacht. Neben dem starken Wind, der das Zelt als auch das Auto, regelmäßig in Bewegung brachte, hatte Pete offensichtlich ziemlichen Hunger auf unseren Müll. Gefühlt verbrachte er die ganze Nacht damit alles auseinanderzupflücken und nach essbarem zu suchen.
Irgendwann sind wir dann aber auch eingeschlafen.